Die Rocker der legendären Band Kiss begeisterten 17.000 Zuschauer auf dem Münchner Königsplatz mit einem Feuerwerk ihrer größten Hits. War das wirklich ihr Abschied?
An diesem Nachmittag wirkte München wie im Faschingsfieber. Überall sah man Fans mit schwarz-weiß bemalten Gesichtern, die sich als The Starchild, The Demon, The Spaceman oder The Catman verkleidet hatten und für Selfies posierten. Kiss war in der Stadt und der Ausnahmezustand perfekt.
Endgültige Abschiedstour
Die maskierten Rock-Helden aus New York sind auf ihrer endgültigen Abschiedstour. „Ab einem bestimmten Zeitpunkt übernimmt Mutter Natur das Ruder. Und irgendwann muss man die Würde und den Stolz haben, zu erkennen, wann es Zeit ist aufzuhören“, sagte der 73-jährige Gene Simmons kürzlich.
Ein Konzert mit Pauken und Trompeten
Das Konzert in München, ob wirklich einer der letzten Abende, war definitiv ein Spektakel mit Pauken und Trompeten. Kanonenschläge, Feuersalven aus Gitarren, Laserbündel – und als Höhepunkt flog der 71-jährige Paul Stanley mit einem Drahtseil über die Köpfe der Fans hinweg zur gegenüberliegenden Bühne. Auf den Monitoren konnte man sehen, wie Gene Simmons schwitzte und Kunstblut spuckte, während er „God Of Thunder“ intonierte. Ja, manchmal etwas eklig, aber das gehört zu Kiss wie Pommes zur Currywurst.
Musikalische Höhepunkte
Die 17.000 Zuschauer kamen natürlich auch wegen der musikalischen Raketen. Kiss haben nach den Beatles und den Rolling Stones die meisten Goldenen Schallplatten (24) ergattert. Mit „Detroit Rock City“ eröffneten sie kraftvoll und behielten das Publikum fest im Griff. „Destroyer“ von 1976 lieferte viele Hits wie „Shout It Out Loud“ und „God Of Thunder“. Eine besondere Perle war die Ballade „Beth“, bei der Schlagzeuger Eric Singer ans Klavier ging und es für einen Moment heimelig wurde.
Das große Finale
Mit „Beth“ leitete die Band das große Finale ein. Paul Stanley fragte das Publikum, was nun komme, und die Antwort war ein tausendfaches „Dürüdürüdürüdürüdü – I Was Made For Lovin’ You“. Diese Hymne und „Rock And Roll All Nite“ schlossen den Abend mit einem gigantischen Konfetti- und Feuerwerk ab. Die Böller krachten, die letzten Flammen züngelten – und dann wurde es still. Tausende traurige Gesichter blickten zur Bühne, der Ausnahmezustand in München war beendet.
Die Rocklegenden Kiss hinterließen eine Stadt in Euphorie und Melancholie.
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